Ener­gie­plan Brig-Aletsch-Goms: Pol­e­po­si­ti­on für die Ener­gie­zu­kunft

Über Her­aus­for­de­run­gen, Chan­cen und Mass­nah­men

Energieplan

13 Gemeinden, ein gemeinsames Ziel: eine nachhaltige Energieversorgung mit regionaler Wertschöpfung. Im ersten Beitrag vom Juni 2021 zum Energieplan Brig-Aletsch-Goms haben wir bereits über den Ist-Zustand und das Energiepotenzial geschrieben. In diesem diesem Beitrag geht es nun um das weitere Vorgehen, die Chancen und Massnahmen.

Konkret geht es um 30’000 Einwohner und folgende 13 Gemeinden: Bellwald, Bettmeralp, Bister, Bitsch, Brig-Glis, Gondo-Zwischbergen, Grengiols, Mörel-Filet, Naters, Ried-Brig, Riederalp, Simplon und Termen. In einem ersten Schritt wurde der Bedarf und die Versorgung bezüglich Wärme und Elektrizität analysiert sowie die Energiepotenziale ermittelt. Kurz zusammengefasst:

  • Aktuell gibt es 8’000 beheizte Gebäude, davon sind 90% Wohngebäude
  • Bedarf pro Einwohner: 12.3 MWh Wärme und 6.4 MWh Elektrizität
  • Geheizt wird zu 70% fossil und rund 15% elektrisch
  • Der Elektrizitätsbedarf wird mit 89% aus Wasserkraft, 5% Sonnenenergie und 6% Atomenergie abgedeckt

Was pas­siert nun und wo lie­gen die Her­aus­for­de­run­gen?

Eine der grössten Herausforderungen, um die Ziele von Bund und Kanton zu erreichen, ist die Steigerung der Sanierungsrate von ca. 1% auf 2.2% pro Jahr bis 2035. Das ist mehr als eine Verdoppelung der Sanierungsaktivitäten. Dies bedeutet auch den Ersatz jeder zweiten elektrischen Direktheizung und jeder zweiten Ölheizung bis ins Jahr 2035. Weitere Herausforderungen sind der massive Zubau erneuerbarer Energien und die Erstellung von Produktionsanlagen für die Winterstromdeckung. Definitiv kein leichtes Unterfangen. Der Energieplan soll hier die Gemeinden unterstützen und Massnahmenvorschläge aufzeigen. Daher wurden die Massnahmen in drei Kategorien eingeteilt: Infrastruktur-, Sensibilisierungs- und Anreizmassnahmen. Infrastrukturmassnahmen können thermische Netze und die Erstellung oder der Ausbau von Produktionsanlagen sein. Die Sensibilisierung der Bevölkerung soll mittels jährlich durchgeführtem Forum, der Internetplattform Energieplan | Energieplan Wallis (energieplan-wallis.ch), Informationsanlässen sowie Vorgehensberatungen sichergestellt werden. Es geht auch darum Anreize zu schaffen. Zum Beispiel in Form von Förderprogrammen oder anderweitigen Anreizen zur Umsetzung von Effizienzmassnahmen.

Energieplan-Massnahmen

Es zeigt sich, dass die Herausforderungen zum Erreichen der kantonalen und eidgenössischen Ziele enorm sind. Zusätzlich sind die umsetzbaren Möglichkeiten insbesondere im Berggebiet vielfach begrenzt. Politische Prozesse müssen über die Umsetzung der Massnahmen entscheiden, um die Region verantwortungsvoll in die Energiezukunft zu führen.

Unterdessen konnte der suprakommunale Erläuterungsbericht fertiggestellt werden. Der Erläuterungsbericht basiert auf den Factsheets der Gemeinden, fasst verschiedene Resultate zusammen und erläutert diese. Nach Rücksprache mit dem Kanton Wallis ist somit die Verpflichtung nach einer (supra-)kommunalen Energieplanung für die Gemeinden im Energieplan Brig-Aletsch-Goms erfüllt.

Für eine nach­hal­ti­ge Ener­gie­zu­kunft

Die Chancen liegen auf der Hand. Mit der Verdopplung der Sanierungsrate erfolgt ein Schub für die regionale Wirtschaft. Der Ersatz jeder zweiten elektrischen Direktheizung sorgt für eine Einsparung von ca. 27’500 MWh Winterstrom, welcher für Mobilität und Wärmepumpen eingesetzt werden kann und damit fossile Energien substituiert werden. Dank dem Ersatz jeder zweiten Ölheizung verbleiben rund 13 Mio. CHF pro Jahr in der Region.
Die Vision für 2050 lautet: keine fossilen Energien, ein Wandel der Mobilität und ein weiterer massiver Zubau von erneuerbaren Produktionsanlagen – für eine nachhaltige Energiezukunft mit Netto-Null-Emissionen.

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