Die Be­deu­tung von Städ­ten und Ge­mein­den zur Er­rei­chung von Netto-Null

De­ka­r­bo­ni­sie­rung der Wär­me­ver­sor­gung

Die De­ka­r­bo­ni­sie­rung der Wär­me­ver­sor­gung ist für die Er­rei­chung des Kli­ma­ziels Netto-Null bis 2050 ent­schei­dend. Städ­te und Ge­mein­den ste­hen dabei be­son­ders im Mit­tel­punkt. Denn ein we­sent­li­cher An­teil des CO2-Ausstos­ses geht von Im­mo­bi­li­en aus. Eine Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung sämt­li­cher Bau­ten, An­la­gen und Sys­te­me sowie ein Wan­del zur voll­stän­dig er­neu­er­ba­ren Ener­gie­ver­sor­gung ist des­halb drin­gend not­wen­dig.

Wenn es darum geht, die Emissionen von Gebäuden zu reduzieren, stehen Städte im Mittelpunkt. Nirgends sonst stehen Gebäude so nah zusammen. Und weltweit geht der Trend weiter in Richtung Urbanisierung. Während 1990 noch 43 % der Menschen auf der Welt in Städten lebten, stieg der Anteil kontinuierlich an. Für das Jahr 2050 wird dieser Teil auf ganze 68% prognostiziert. Die Schweiz bildet dabei keine Ausnahme. Wie kann es also für Städte und deren Gemeinden in Zusammenarbeit mit Energieversorgern, Bauherren und Planer gelingen, bei diesem Bevölkerungswachstum den CO2-Ausstoss zu verringern? Ein Beitrag über Chancen, konkrete Lösungsansätze und aktuelle Beispiele.

Nach­hal­ti­ges und ener­gie­ef­fi­zi­en­tes Bauen als gros­se Chan­ce

Mit der steigenden Bevölkerungsanzahl und der Zunahme an pro Kopf Wohnfläche steigt auch der Bedarf an Immobilien. Eine essenzielle Komponente, trotz mehr Büro- und Wohnraum weniger CO2 auszustossen, ist die Steigerung der Effizienz. Und das fängt schon bei einer energieeffizienten Bauweise nach Passivhaus- oder Niedrigenergiehausstandards an. In integraler Betrachtung mit den bekannten Gebäudestandards stellen vernetzte Energie-, Gebäudetechnik- und Versorgungskonzepte sicher, dass bereits in der Konzept- und Projektierungsphase sämtlicher Bauten, Systeme und Areale höchste Qualität und Effizienz erreicht werden kann. Von nachhaltigem Bauen spricht man dann, wenn beim Bau eines Gebäudes nicht nur auf die ökosoziale Bilanz geschaut, sondern auch über dessen Nutzungsdauer und Rückbau geachtet wird. In die Energiebilanz fliessen die Auswirkungen auf den Lebenszyklus der verbauten Produkte ein, wie bspw. die Herstellung, die Errichtung, die Nutzung sowie die spätere Entsorgung.

Wei­ter nut­zen, statt neu er­zeu­gen

Spricht man von Recycling, ist der Gedanke zur Kreislaufwirtschaft nicht weit entfernt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass Rohstoffe effizient und so lange wie möglich genutzt werden. Gelingt es, Material- und Produktekreisläufe zu schliessen, können Rohstoffe immer wieder von Neuem verwendet werden. Die Vorteile von kreislauffähigem Bauen liegen auf der Hand: Steigerung der Energieeffizienz, Vermeidung von Schadstoffen und Erhöhung der Materialwiederverwendung, minimaler Restaufwand von Neumaterialien aus regenerativen Quellen. Dazu sind vermehrt Konstruktionen und Installationen nötig, welche zerstörungsfrei demontiert und wiederverwendet werden können. Das Prinzip der Systemtrennung ist konsequent anzuwenden. Statt also durch Abriss und Neubau zusätzliche graue Energie zu erzeugen, ist es ökobilanziell oft sinnvoller, durch Sanierung oder Umbau auf die bereits verbaute Energie aufzubauen.

Aber auch ökonomisch kann ein Upcycling von Gebäuden Sinn machen. Baumaterialien sind bereits vor Ort und müssen nicht neu gekauft werden – das wird auch bei Lieferengpässen nützlich. Zudem sind die Kosten für Baustoffe und Energie stark gestiegen, wodurch sich eine Sanierung im Vergleich zu einem Neubau oft als wirtschaftliche Option anbietet.

Städ­te, Ge­mein­den, Ener­gie­ver­sor­ger, Bau­her­ren und Pla­ner be­son­ders ge­for­dert

Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft sind wichtig. Bereits bei der Konzeption von Neu- und Sanierungsbauten sind die Grundlagen der Solararchitektur und der integralen Vernetzung zwischen Bau, Technik und Versorgung zu beachten. Es braucht jedoch auch eine komplette Transformation der Energieversorgung – weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energieträgern und Lösungen mit Sektorkopplung. Beispielsweise durch das Ersetzen von Gasnetzen, Ölheizungen oder Prozesswärme durch thermische Netze, durch kombinierte Netze für Wärme und Kälte und den Einsatz von Wärmepumpen.

Die Schweiz verfügt über ein enormes Potenzial an erneuerbaren Energieträgern für Wärme, Kälte und Elektrizität, durch die der Gesamtenergieaufwand und die Abhängigkeit vom Ausland reduziert werden kann. Saubere Energiequellen sind in Form von Gewässern, Grundwasser, Geothermie, Biomasse und Aussenluft sowie der Nutzung von Abwärme genügend vorhanden. An Orten, zu denen unter wirtschaftlichen Umständen keine Fernwärme transportiert werden kann, können Wärmepumpen dabei helfen, den CO2-Ausstoss zu verringern – vorausgesetzt, sie werden mit erneuerbarem Strom betrieben.

Ak­tu­el­le Bei­spie­le, wie wir die Ener­gie­zu­kunft ge­stal­ten

Wir begleiten Städte und Gemeinden entlang unserer vier Geschäftsfelder – energie+strategie, technik+gebäude, daten+prozesse, beratung+entwicklung – auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Die Stadt Zürich beraten und begleiten wir rund um den Ausbau der thermischen Netze. In Thalwil nutzen wir einen CO2-freundlichen Wärmeverbund, um Energie aus Seewasser zu gewinnen. Für den Verband Fernwärme Schweiz (VFS) mit Unterstützung vom Bundesamt für Energie (BFE) durften wir eine systematische Aufbereitung von gesamtschweizerischen Daten zur Identifikation von möglichen Standorten für Nah- und Fernwärmeprojekte machen.

Und aktuell sind wir mit der Stadt Grenchen und der Gemeinde Rubigen an einer Machbarkeitsstudie für eine erneuerbare thermische Energieversorgung. Es geht darum Potentiale eines Fernwärmenetzes und mögliche Energiezentralenstandorte aufzuzeigen. Weitere Referenzen sind unter folgendem Link auf unserer Website aufgeschaltet: www.eicher-pauli.ch/referenzen.


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