Null Emissionen in Suurstoffi
e+p verfolgt mit dem Areal in Rotkreuz ein zukunftsweisendes Energiekonzept
eicher+pauli entwickelte ein zukunftsweisendes Energiekonzept für ein Areal mit einer ganz besonderen Mission: eine nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung ohne CO2-Emissionen.
Das Projekt Suurstoffi ist in Sachen Energiekonzept zukunftsweisend. Ganz ohne CO2-Emissionen wird das rund 165’000 Quadratmeter grosse Areal mit Energie zum Heizen und Kühlen sowie mit Strom versorgt. eicher+pauli ist als Planer beauftragt.
Die Idee
Eine autonome Wärme- und Kälteversorgung mit Null CO2-Emissionen für ein derart grosses Quartier zu bauen ist eine herausfordernde Aufgabe. Von der Idee bis zum funktionierenden und robusten Alltagsbetrieb liegt ein hindernisreicher Weg. Mit der Suurstoffi in Rotkreuz hat Zug Estates in vielerlei Hinsicht Neuland betreten. Aus energetischer Sicht wird das Projekt daher zu Recht als wegweisendes Leuchtturmprojekt gehandelt.
Die Entwicklung des Suurstoffi
Auf dem ehemaligen Industrieareal in Rotkreuz entsteht seit 2010 ein durchmischtes Quartier zum Arbeiten und Wohnen. Das Besondere an dem Quartier ist die Vision: keine CO2-Emissionen und keine Energiezufuhr von aussen. Energie fürs Heizen und Kühlen wird durch riesige Erdspeicher und die Gebäudeabwärme generiert. Die arealeigene Solaranlagen auf den Dächern und teilweise an den Fassaden der Gebäude liefern den benötigten Strom. Ein vorbildliches Energiekonzept, das eicher+pauli als Planer begleiten darf.
CO2-neutrale Energie dank Erdspeicher
Die benötigte Energie wird über Erdspeicher gewonnen. Zahlreiche vertikale Erdsonden gehen 180 bis 280 Meter tief in das Erdreich. Über eine grosse Ringleitung sind alle Erdsonden miteinander verbunden und an die einzelnen Gebäude auf dem Areal angeschlossen. Bis heute sind über 80 km Erdsonden verlegt und weitere 20 km stehen vor der Realisierung für die letzte Bauetappe Die Erdspeicher funktionieren wie eine Batterie: im Winter werden die Speicher entladen, im Sommer wieder aufgeladen. Vorwiegend im Winterhalbjahr wird dem Erdspeicher mit einer Wärmepumpe die benötigte Wärme für die Heizungen und die Warmwasserbereitstellung entzogen. Dabei kühlt das Erdreich ab, was im Sommerhalbjahr wiederum für die direkte Kühlung der Anlage und der Gebäude genutzt wird. Voraussetzung für eine gelungene Energieversorgung ist die ausreichend grosse Speicherfähigkeit des Erdspeichers und die ideale Länge der Erdsonden.
Die Jahresenergiebilanz als Herausforderung
Die wichtigste Aufgabe war der Ausgleich der Jahresenergiebilanz. Am effizientesten und wirtschaftlichsten erwies sich die Nutzung der Aussenluft zur Erwärmung des Erdspeichers im Sommerhalbjahr. Mit einem grossen Wärmetauscher kann der Erdspeicher aufgeheizt werden, sobald die Aussenlufttemperatur drei Grad höher ist als die Erdreichtemperatur. In der Übergangszeit kann zur Schonung des Erdspeichers das Energienetz allein mit dem Rückkühler die benötigte Wärme zur Verfügung stellen. Das Niedertemperaturnetz nutzt dafür die Luftaussentemperatur. Wenn dagegen mehr gekühlt als geheizt werden muss und der Erdspeicher für eine direkte Kühlung zu warm ist, kann er in der Winterperiode mit kalter Aussenluft abgekühlt werden. So kann auch auf zukünftige Änderungen von Klima und Gebäudenutzungsmix flexibel reagiert werden.
Ist das zukunftsweisend?
Mit diesem Projekt wurde gezeigt, dass Zero CO2-Emissionen beim Heizen und Kühlen auch mit einem Jahresspeicher in Form von Erdreich möglich sind. Es ist ein leuchtendes Beispiel für eine nachhaltige CO2-freie Wärme- und Kälteversorgung auf einem grossen Areal, das nicht auf See‑, Fluss- oder Grundwasser zurückgreifen kann. Dass auch Privatpersonen und Firmen nachhaltig beheizte und gekühlte Räume zu schätzen wissen, zeigt die erfolgreiche Vermietung der Gebäude auf dem Areal.

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